Gruppendiskussion: Hinter dem Spiegel oder Online.

 

Gruppendiskussionen sind die ideale Umgebung, um tiefer liegende Motivationen von Konsument:innenentscheidungen zu verstehen. Diese qualitative Forschungsmethode wird häufig in der Marktforschung eingesetzt. Während einer Gruppendiskussion, die als eine Art Interview fungiert, beschreiben die Teilnehmer:innen meist sehr emotional und spontan ihre Likes und Dislikes gegenüber einem Produkt, einem Dienstleistungsangebot oder einer Kommunikation/einem Konzept. Diese Gesprächssituation ermöglicht es, individuelle Meinungen zu einem Thema zu erfassen und die Gruppendynamik zu beobachten. Der/die Moderierende verwendet verschiedene Forschungsmethoden, einschließlich projektiver und assoziativer Verfahren sowie anderer Befragungstechniken, um ein möglichst umfassendes Meinungs- und Emotionsbild der Proband:innen zu erhalten. Die Moderation einer Gruppendiskussion stellt sicher, dass alle Teilnehmer:innen ihre Ansichten einbringen können und der Stimulus effektiv eingesetzt wird, um Diskussionen anzuregen.

 

In der Gruppe entsteht eine eigene Dynamik, welche jede:n Einzelne:n zur Interaktion und zum Gespräch mit den anderen Teilnehmer:innen bewegt. Diese Eigendynamik eröffnet viele Möglichkeiten, um spontane Diskussionen über das Thema zu fördern. Durch diese, dem alltäglichen Austausch ähnelnde Situation kommen unerwartete Erkenntnisse und neue Ideen zutage, die tiefblickende Insights in das Konsument:innenverhalten gewähren. Dies ermöglicht es, sowohl individuelle als auch kollektive Vor- und Nachteile von Produkten oder Konzepten zu identifizieren.

 

Normalerweise nehmen zwischen vier (Mini Group) und zehn Personen an einer Gruppendiskussion teil. Diese Gruppe von Personen repräsentiert die Zielgruppe und ermöglicht es, vielfältige Perspektiven zu sammeln. Die Diskussion wird von einer geschulten Moderator:in durchgeführt. Die Moderator:in leitet die Diskussionsrunde und verwendet einen Leitfaden, um die Diskussion zu strukturieren und die Fragestellung zu fokussieren. Der Verlauf der Diskussion kann bequem online oder in einem Nebenraum durch einen Einwegspiegel verfolgt werden. Sie können dann hautnah die Reaktionen Ihrer Zielgruppe beobachten und deren Kenntnisse, Meinungen, Denkweise und Einstellungen kennenlernen. Um eine Gruppendiskussion erfolgreich durchzuführen, ist es wichtig, das Einverständnis aller Teilnehmer:innen einzuholen und die Gesprächssituation professionell zu gestalten. Die Transkription der Gruppendiskussion ermöglicht eine spätere Auswertung und Analyse der erhobenen Daten, beispielsweise mithilfe der dokumentarischen Methode.

Kreativ-Workshops

 

Workshops werden immer dann angewendet, wenn es darum geht, neue Ideen für Produkt-, Marken- oder Werbekonzepte zu schaffen oder bereits bestehende weiterzuentwickeln bzw. zu optimieren. Diese qualitative Methode zielt darauf ab, spezifische Forschungsfragen zu beantworten und das Forschungsinteresse zu befriedigen, indem kreative Lösungen erarbeitet werden.

Bei Produkten geht es oft um ihre Funktion, Wirkung und Qualität. Aber auch emotionale Gesichtspunkte können eine Rolle spielen. Bei Marken- und Werbekonzepten steht vor allem die emotionale Ausstrahlungskraft und ihre Bedeutung im Fokus.

Der/die Moderator:in stellt den Teilnehmer:innen die Aufgabe möglichst detailliert und anschaulich vor, um alle Proband:innen auf denselben Kenntnisstand zu bringen. Dabei kommt es schon zu den ersten spontanen Reaktionen. Die Moderation bei Gruppendiskussionen spielt eine entscheidende Rolle, um die Teilnehmer:innen zu motivieren und die Diskussion zu lenken. Schließlich werden gezielt spezielle Explorationstechniken eingesetzt, wie:

  • Collagentechniken (z.B. als zusammengestellte Ausrisse aus Zeitschriften oder Bilder aus dem Internet)
  • Brainstorming, Brainwriting, 6-3-5 Methode, Synektik
  • Metaplantechnik
  • Arbeit mit Minigruppen
  • Mind-Mapping

Diese Methoden dienen als Stimulus, um die Gesprächssituation zu bereichern, kreative Prozesse anzuregen und tiefergehende Insights zu gewinnen.

 

Ein kreativer Workshop erfordert einen Leitfaden, der je nach Gruppenverlauf einzelne Methoden einbezieht. Die Methodik wird dabei an die Bedürfnisse der Gruppe angepasst. Die Dauer eines Workshops kann bis zu vier Stunden betragen. Die Teilnehmer:innenzahl sollte möglichst nicht mehr als acht Personen umfassen.

Qualitative Online-Marktforschung mit der InsightsLounge©

 

Die InsightsLounge© ist unsere webbasierte Plattform zur Durchführung qualitativer Online-Forschung. Die Kombination aus Blog, Forum und Chat gestattet die tiefgehende Ergründung einer Vielzahl von möglichen Themen. Beispielsweise können innovative Konzepte, neue Verpackungs- oder Produktentwicklungen oder Kommunikationselemente diskutiert und bewertet werden. Die Teilnehmer:innen können ihre Meinungen zu einem Thema äußern und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Darüber hinaus kann die InsightsLounge© auch als Plattform für Co-Creation mit Konsument:innen genutzt werden: Proband:innen können selbst Verpackungsdesigns entwerfen, verändern und Entwürfe diskutieren. Die InsightsLounge© ermöglicht es, Fokusgruppen online abzubilden und so die Vorteile von Gruppendiskussionen in die digitale Welt zu übertragen. Schließlich eignet sich die InsightsLounge© auch als Begleiter für Produkt- oder Verpackungstests, bei denen Testpersonen online über ihre Erfahrungen mit neuen Produkten (Prototypen) berichten und diskutieren.

 

Dauer & Umfang

 

Je nach Zielsetzung dauert die InsightsLounge© zwischen drei und fünf Tagen; bei ausführlichen Produkttests kann der Testzeitraum entsprechend angepasst werden. Je nach Zielgruppe werden ca. 15–25 Teilnehmer:innen eingeladen, um möglichst vielseitige Meinungen über den gesamten Zeitverlauf zu erhalten. Die Auswahl der Teilnehmer:innen erfolgt anhand der Forschungsfrage und der gewünschten Zielgruppe. Das Forschungsinteresse bestimmt die Methodik: Neben Gruppendiskussionen können auch Umfragen oder Experteninterviews in die InsightsLounge© integriert werden. Das Projekt wird von erfahrenen Marktforscher:innen moderiert, damit zeitnah und persönlich auf die Testpersonen eingegangen werden kann.

  • Setup: Auswahl der idealen Kombination von Lounge-Modulen (Forum, Chat, Blog, Fragebögen, Einzelinterviews etc.) passend zum Thema und zum gewünschten Daten-Output.
  • Auswahl und Screening: Finden passender Testpersonen aus Kundendatenbanken, Online-Rekrutierung, Promotion-Datenbanken usw.
  • Feldphase: Versand von Testprodukten, Moderation der Teilnehmer:innen, Einspielen von Fragebögen, Kommentieren und Beantworten von Teilnehmer:innen-Inputs.
  • Analyse & Bericht: Tiefenanalyse sämtlicher Kommunikation auf individueller Ebene und Ableitung qualitativer Insights. Die Auswertung erfolgt durch erfahrene Spezialist:innen, die die Daten thematisch zusammenfassen. Dabei können Methoden wie die dokumentarische Methode eingesetzt werden, um die Ergebnisse systematisch zu erfassen.

Vorteile:

  • Gesteigerte Effizienz: Die Projektdauer einer InsightsLounge© von Rekrutierung bis zum Output erster Ergebnisse ist im Regelfall wesentlich kürzer als die von regulären „Offline“-Gruppendiskussionen. Online-Screening und die automatische Erstellung von Transkripten verkürzen die Feldzeit und erlauben eine zeitnahe Analyse der Daten. Außerdem können die Teilnehmer:innen bei der asynchronen InsightsLounge© zu der Zeit und an dem Ort teilnehmen, der für sie am besten passt.
  • Vielfalt der Teilnehmer:innen und Themen: Es können Testpersonen aus verschiedenen Orten und Regionen mit unterschiedlichem sozio-demographischem Hintergrund teilnehmen. Auch schwer erreichbare Personen (z. B. leitende Angestellte, Expert:innen, medizinisches Personal) können für die InsightsLounge© gewonnen werden. Gerade diese Personen geben häufig sehr wertvollen Input – direkt vom Büro oder von zu Hause aus. Nicht zuletzt aufgrund der gesteigerten Anonymität eignet sich die InsightsLounge© auch zur Erörterung sensibler Themen, z. B. aus dem Gesundheitsbereich oder persönlicher Hygiene.
  • Erhöhte Interaktion: Als Kund:in können Sie jederzeit die Reaktionen der Testpersonen mitverfolgen und ggf. Nachfragen stellen bzw. wichtigen Input zur Anpassung von Prototypen oder Konzepten erhalten. Die Testpersonen können multimedial und direkt ihr Feedback geben und fühlen sich als Teil des Entwicklungsteams.

 

Fazit

Erhalten Sie direkten Input von Ihrer Zielgruppe und verstehen Sie deren Bedürfnisse, Erwartungen und Entscheidungen! Diese Methoden der Marktforschung bieten viele Möglichkeiten, um tiefgehende Einblicke zu gewinnen. Ob durch Gruppendiskussionen oder die InsightsLounge© – die richtige Forschungsmethode ist entscheidend für den Erfolg Ihres Projekts.