Marktanteilsprognose mit TEMASIM – Die Testmarktsimulation

 

Wir unterstützen Sie mit fundierten Tools, die schon vor der Testmarktphase im Hinblick auf bestehende Produktalternativen oder substituierte Produkte, insbesondere für schnellumschlagende Konsumgüter (FMCG), eingesetzt werden können. Die wissenschaftlichen Grundlagen basieren auf den Modellen von Parfitt/Collins, Markov, Silk/Urban. Diese Marktanalyse ermöglicht es Unternehmen, ihr Marktpotenzial zu erkennen und strategische Entscheidungen zur Marktdurchdringung zu treffen. Unternehmen mit einem hohen Marktanteil können ihre Position als Marktführer weiter ausbauen, während neue Marktteilnehmer gezielte Strategien entwickeln können, um sich in der Branche zu behaupten.

 

Die Testmarktsimulation ist eine klassische Methode der Marktanteilsprognose mit Messung des Kaufverhaltens und der Präferenzen sowie Szenario-Marktanteilsberechnungen. Sie dient der Berechnung des Marktanteils und hilft, Wettbewerbsvorteile im Gesamtmarkt zu identifizieren. Der Schwerpunkt des Modells liegt auf der Modellierung von Erst- und Wiederholungskäufen. Dementsprechend bezieht sich das Modell auf Verbrauchsgüter, deren regelmäßige Wiederholungskäufe ausschlaggebend für den Erfolg des Produktes sind. Eine fundierte Marktanteilsanalyse kann wertvolle Erkenntnisse zur Marktmacht und zur Anpassung der Geschäftsstrategien liefern, um den Gesamtumsatz nachhaltig zu steigern.

 

Mit TeMaSim können Marktanteile für neue Produkte, Line Extensions sowie bestehende Produkte mit neuen Marketing-Szenarien (wie z. B. neuer Kommunikation, veränderter Preisstellung oder einer gezielten Erschließung neuer Märkte) prognostiziert werden. Diese Berechnungen unterstützen Unternehmen dabei, Marktanteile strategisch zu optimieren und sich gegen Mitbewerber besser zu positionieren. Der Vergleich mit Wettbewerbern hilft, verschiedene Produktgruppen zu analysieren und neue Marktchancen zu identifizieren.

 

Durch die Kombination zweier Teilmodelle, dem Trial-Repeat-Modell (Erst- und Wiederkauf) und dem Präferenzmodell, die unabhängig voneinander Marktanteilsschätzungen abgeben, prognostiziert das Modell den langfristigen Marktanteil eines neuen Produktes. Er besteht aus dem Mittelwert beider Schätzungen der Teilmodelle. Dabei geht man davon aus dass der zukünftige Marktanteil eines neuen Produktes aus einer Erstkaufrate und einer Wiederkaufrate entsteht.

Berechnung des Marktanteils mit dem Trial-Repeat-Modell

Die Erstkaufrate (Trial) besteht aus der Kaufwahrscheinlichkeit (gemessen z. B. an einem simulierten Verkaufsregal oder skaliert), dem Bekanntheitsgrad (= zu erwartende Awareness), der Erhältlichkeit am Verkaufsort bzw. im Markt (= Distribution) sowie der Wahrscheinlichkeit, dass Kund:innen das neue Produkt auf Basis eines Samplings gratis erhalten, und der bedingten Wahrscheinlichkeit, dass die Kund:innen das gratis erhaltene Produkt tatsächlich ausprobieren. Diese Faktoren beeinflussen die Marktdurchdringung und das Marktvolumen. Eine relativ hohe Erstkaufrate kann auf ein erfolgreiches Marketing hinweisen.

 

Die Wiederkaufrate (Repeat) besteht aus der gemessenen Übergangswahrscheinlichkeit von einem etablierten Produkt auf das neue Produkt und der Wiederkauf-Wahrscheinlichkeit für die erneute Wahl des neuen Produktes. Zwischen der Ermittlung der Erst- und Wiederkaufrate liegt eine Use-Phase, entweder nur im Teststudio oder In-Home. Eine hohe Wiederkaufrate kann ein Indikator für eine nachhaltige Marktanteilssteigerung sein und zeigt, wie gut das Produkt in der jeweiligen Branche abschneidet.

 

Zwischen der Ermittlung der Erst- und Wiederkaufrate liegt eine Use-Phase, entweder nur im Teststudio oder In-Home.

 

 

Marktforschung und Wettbewerbsvorteile durch das Präferenzmodell

Die Proband:innen geben hierfür vor der „Einführung“ des neuen Produktes eine Anzahl bereits bestehender Produkte in eine Art Produkt-Präferenzliste (Relevant Set) auf. Der Relevant Set umfasst in der Regel die bekannten und verwendeten Produkte (Haupt-, Neben- und Ersatzmarken). Anschließend werden immer zwei dieser Produkte bzw. Marken miteinander verglichen. Dazu werden 11 Punkte in einem sogenannten „Chip Game“ aufgeteilt und anschließend mit Hilfe eines arithmetischen Mittels die Kaufwahrscheinlichkeit ermittelt.

 

Danach werden die Proband:innen einer simulierten Kaufsituation ausgesetzt, in der sie sich entweder für oder gegen das neue Produkt entscheiden. Die Proband:innen, die sich für das neue Produkt entschieden haben, werden die paarweisen Vergleiche nun noch einmal durchführen, diesmal aber unter Berücksichtigung des neuen Produktes. Sie werden wieder miteinander paarweise verglichen, um erneut die Kaufwahrscheinlichkeit zu ermitteln.

 

Aus Erst-/Wiederkauf (Trial & Repeat) und Präferenzen (Chip Game) werden jeweils deren Marktanteile berechnet und komplementär zu einem Marktanteil verrechnet. Diese Marktanteilsanalyse ist essenziell für eine fundierte Bewertung des Marktpotenzials und des Marktvolumens. Der berechnete Marktanteil basiert testbedingt zwangsläufig auf 100%iger Awareness und Distribution, da alle Verbraucher:innen die Werbung gesehen und das Produkt im Regal verfügbar hatten. Daher wird dieser Marktanteil mit realistischen Awareness- und Distributionsannahmen, die der Auftraggeber liefert, gewichtet. Diese Kennzahlen sind entscheidend für die strategische Positionierung und die Anpassung an die Wettbewerbslage. Selbstverständlich können dabei unterschiedliche Awareness- und Distributionsannahmen getroffen und als Szenarien dargestellt werden, um verschiedene Marktstrategien abzuleiten.

Marktpotenzial und Marktvolumen durch den Conjoint-Ansatz bestimmen

Ein zur klassischen Testmarktsimulation (TeMaSim) alternatives, ebenso valides, aber kosten- und zeiteffizienteres Verfahren beruht im Kern auf einer Conjoint-Analyse (CBC):

 

Hierbei werden die Marktanteile auf Basis von Kaufentscheidungen berechnet, die im Rahmen eines Conjoint-Ansatzes (CBC) gemessen werden. Dazu werden den Proband:innen jeweils unterschiedliche Choice-Sets aus Produkten (mit Preis) relevanter Marken (inklusive Wettbewerb) vorgegeben, zwischen denen eine Kaufentscheidung getroffen werden muss (inkl. der Möglichkeit, keines der Produkte zu kaufen). Hier können auch unterschiedliche EVP-Szenarien einfließen.

 

Zusätzlich werden alle für die Kalibrierung und Berechnung der Marktanteile relevanten Parameter durch ein Rahmen-Fragenprogramm erhoben. Ebenso wie in der „klassischen“ Testmarktsimulation werden

  • …die Kaufentscheidungen vor und nach Einführung des neuen Produktes getroffen und erhoben.
  • …die neuen Produkte durch Kommunikation (z.B. TVC, Anzeigen etc.) bekannt gemacht.
  • …Wettbewerbs- und Testprodukte im Verkaufsregal präsentiert und Erst- und Wiederkauf (Trial & Repeat) erhoben.
  • …die Testprodukte z.B. verkostet

Anders als in einer “klassischen” Testmarksimulation entfällt das Chip-Game, denn die Präferenzmessung erfolgt via Conjoint, was unter anderem auch in Hinsicht auf mögliche Variablen im Marketing-Mix (z.B. Preise, Packungsgrößen…) testökonomisch viele Vorteile bietet.

Fazit

Beide Verfahren garantieren einen entscheidenden Wissensvorsprung! Sie verhindern mögliche Flops oder falsche Preisstrategien. Sie sind dementsprechend wichtige Projekte:

Werbung, Verpackung und Produkt müssen weitgehend marktreif sein. Wir stellen sicher, dass die Stichprobe ausreichend groß gewählt wird, damit die Erst-/Wiederkauf-Daten nicht auf zu wenigen Personen beruhen (Validität). Nicht zuletzt erfolgt die Berechnung des Marktanteils äußerst sorgfältig, denn es werden entscheidende Hinweise auf das „Go“ oder „No Go“ gegeben.

Durch eine Marktanteilsanalyse und den Vergleich mit der Konkurrenz können Unternehmen Wettbewerbsvorteile ableiten und ihre Marktpotenziale gezielt erschließen. Die Erfassung des Gesamtmarktes sowie die Bewertung der Wettbewerbslage helfen dabei, die Marktstrategie optimal an die Branchengegebenheiten anzupassen.

Diese Analyseformate sind ein Schlüssel zur optimalen strategischen Positionierung und zur langfristigen Erhöhung des Umsatzes im relevanten Marktsegment.