Herkömmliche Skalen können Unterschiede nur begrenzt darstellen
Das Problem herkömmlicher Skalen wird deutlich, wenn mehrere Produkte bewertet werden sollen, die feine, aber entscheidende Unterschiede aufweisen. Nehmen wir an, die Würze von drei Produkten soll verglichen werden. Der Proband empfindet Produkt 1 als “sehr würzig”. Folgerichtig wird auf einer herkömmlichen 7er Skala eine “7” vergeben.
Anschließend wird Produkt 2 im Geschmack noch deutlich “würziger” als Produkt 1 empfunden. Welchen Skalenwert werden die Proband:innen wählen? In der Regel werden sie wieder “7” wählen. Schließlich folgt Produkt 3. Es ist nur “etwas weniger würzig” als Produkt 2 aber “würziger” als Produkt 1, liegt also in seiner Würzigkeit zwischen Produkt 1 und 2. Welchen Skalenwert wählt die Testperson? Auch hier wird häufig die “7” gewählt.
Die Wahrnehmung der Produktunterschiede wird folglich nur ungenau bewertet. Produktentwickler:innen erhalten somit nur unzureichende Informationen für die Rezepturentwicklung und Produktoptimierung.
Durch die Magnitude Estimation Scale (MES) werden die Unterschiede sichtbar
Beim Sensup®-Verfahren gibt es keine Eingrenzung der Skalenwerte. Jede/r Konsument:in wählt seine/ihre individuelle Skala – mit einem 0-Punkt und nach oben unbegrenzten Werten! Die Testpersonen können so dem 2. Produkt gegenüber dem 1. Produkt einen doppelt so großen Wert geben. Danach können sie dem 3. Produkt einen nur geringfügig niedrigeren Wert als dem 2. Produkt geben. Dadurch werden die Unterschiede nicht nur sichtbar, sondern auch noch verhältnisgerecht bewertet.
In Zahlen ausgedrückt:
Die 3 Produkte werden hinsichtlich einer bestimmten Eigenschaft (z.B. Würzigkeit) geprüft:
- Produkt 2 ist etwas würziger als Produkt 1
- Produkt 3 ist dreimal würziger als Produkt 2
Nur die MES-Skala rechts gibt diese Unterschiede verhältnisgerecht wieder!
Ermittlung der entscheidenden Produkteigenschaften
In der Ergebnisanalyse werden aber nicht nur die Bewertungen der einzelnen sensorischen Produkteigenschaften berücksichtigt. Darüber hinaus werden die für einen positiven Gesamteindruck wichtigsten Produkteigenschaften identifiziert. Dies geschieht durch eine Treiberanalyse (Penalty Reward Analyse ), die in Abhängigkeit vom Gesamturteil gerechnet wird.
Abgleich mit dem Idealprodukt
Durch die hochgradig differenzierende Messtechnik von Sensup® werden nicht nur Ausprägung und Akzeptanz von Produkteigenschaften im Vergleich zu anderen Produkten (beispielsweise von Mitbewerber:innen) ermittelt. Auch werden die Proband:innen gebeten, die getesteten Produkte in Relation zum persönlichen Idealprodukt einer Kategorie zu bewerten. Durch dieses Benchmarking ergeben sich wertvolle Hinweise für die gewinnbringende Optimierung des eigenen Produkts.
Typische Einsatzbereiche
Das Sensup®-Verfahren lässt sich ideal einsetzten bei (Neu-) Entwicklung und Optimierung von Produkten mit sensorischen Eigenschaften (Geruch, Geschmack, Haptik, Optik). Für Benchmarking oder Vergleiche mit Konkurrenzprodukten liefert das Verfahren exakte Hinweise für gewinnbringende Änderungen der Rezeptur. Auch kann der Markeneinfluss gemessen werden, indem die Ergebnisse zweier Tests mit und ohne Markeneinfluss (Blindtest) verglichen werden. Rezepturanpassungen können dabei Kostenersparnis (z. B. durch Austausch von Zutaten) und Rationalisierung bedeuten.